Wenn das Erlebte zu viel wird
Ein Trauma bedeutet nicht „schwach sein“. Es entsteht, wenn eine Situation so überwältigend war, dass Körper und Seele keine Möglichkeit hatten, sie zu verarbeiten. Das kann ein Unfall, Gewalt oder eine plötzliche Bedrohung sein – aber auch lang andauernde Belastungen, die das Nervensystem erschöpfen.
Trauma ist weniger das Ereignis selbst als die Reaktion darauf. Wenn innere Alarmzustände nicht abklingen, bleibt das Nervensystem in ständiger Anspannung. Die Folge können Schlafstörungen, Ängste, starke Gefühlsausbrüche oder auch Gefühllosigkeit sein.
Ein natürlicher Schutzmechanismus
Eigentlich schützt uns das Nervensystem, indem es in Extremsituationen „übernimmt“. Doch wenn dieser Zustand nicht mehr endet, erleben wir Symptome, die den Alltag schwer machen. Wichtig zu wissen: Das Nervensystem kann lernen, wieder in Balance zu kommen.
Praxisbeispiel
Eine Klientin berichtete, dass sie nach einem Autounfall schon beim Geräusch quietschender Reifen Panik bekam. Durch behutsame Körperarbeit und Somatic Experiencing lernte sie, zwischen damaliger Gefahr und heutiger Realität zu unterscheiden. Mit der Zeit wurde ihr Alltag wieder freier.
Kundenstimme
Ich habe verstanden, dass mein Körper nicht gegen mich arbeitet, sondern versucht, mich zu schützen. Das hat mir viel Druck genommen und Mut gemacht.
(Klientin, 39 Jahre)
